Häufig gestellte Fragen zum Beikostalter

Hier finden Sie häufig gestellte Fragen inkl. Antworten zum Thema Beikost.

Weitere Informationen zur Ernährung im Beikostalter gibt es für Sie im Bereich Richtig essen für Babys.

Ab wann darf ich Beikost zufüttern?

Ab wann darf ich Beikost zufüttern?

Der Zeitpunkt der Beikosteinführung hängt stark mit der Entwicklung Ihres Kindes zusammen. Um das 5. und 6. Monat zeigen Babys Reife für die Einführung der Beikost. Dennoch kann es vorkommen, dass manche Kinder erst später zu essen beginnen. Eine Hilfestellung bietet die Reifetabelle. Hier finden Sie die unterschiedlichen Anzeichen der Reife und die in dem jeweiligen Stadium passende Ernährungsweise von Babys. Falls Sie sich bei der Erkennung der Reifezeichen unsicher sind, fragen Sie Ihre Kinderärztin/Ihren Kinderarzt.

Wie oft sollte Beikost gegeben werden?

Wie oft sollte Beikost gegeben werden?

Ihr Kind weiß am besten, wann es hungrig und satt ist – achten Sie auf diese Signale. Schrittweise können Sie das Füttern an die Familienmahlzeiten anpassen. Beenden Sie die Mahlzeit, wenn Ihr Kind typische Sättigungssignale wie Teller wegschieben, Löffel verweigern, Mund verschließen oder Esstempo verlangsamen, zeigt.

Welche Lebensmittel sind für mein Baby besonders wichtig?

Welche Lebensmittel sind für mein Baby besonders wichtig?

Zu Beginn sind gut verfügbare Eisenlieferanten wie Fleisch, Getreide, Hülsenfrüchte und Jodlieferanten wie Meeresfisch empfehlenswert. Auch Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung, wenn Sie nicht stillen, liefern Jod für Ihr Baby.
Jod ist Bestandteil der Schilddrüsenhormone, die für das Wachstum und eine normale Entwicklung des Babys sehr wichtig sind. Eisen ist wichtig für die Blutbildung und die Gehirnentwicklung.

Um den Energie- und Nährstoffbedarf ausreichend zu decken, ist es wichtig eine Vielfalt an Lebensmitteln anzubieten. Ein vielfältiges Angebot kann zudem den Appetit des Kindes verbessern.

Wann braucht mein Baby zusätzlich etwas zu trinken?

Wann braucht mein Baby zusätzlich etwas zu trinken?

Wenn Sie Ihr Kind ausschließlich stillen, braucht es unter normalen Bedingungen keine zusätzlichen Getränke. Mit Beginn der Beikosteinführung, kann zusätzlich Flüssigkeit angeboten werden, da die Nahrung immer fester wird und daher weniger Flüssigkeit aufgenommen wird. Ab dem 10. Monat braucht Ihr Kind regelmäßig Flüssigkeit in Form von Getränken, ideal ist Trinkwasser.

Bieten Sie Getränke grundsätzlich nur in geeigneten Bechern an und helfen Sie bei Bedarf mit, den Becher zu halten. Üblicherweise können Kinder zwischen dem 9. und 12. Lebensmonat bereits alleine aus einem Becher trinken. Dauernuckeln von zuckerhaltigen Getränken aus dem Fläschchen führt zu Karies und sollte gänzlich vermieden werden.

Was darf nicht als Beikost gegeben werden?

Was darf nicht als Beikost gegeben werden?

Verzichten Sie auf Salz, scharfe Gewürze, Zucker, Honig und Süßungsmittel (vor allem auch bei Getränken). Rohe oder halbrohe Speisen von Ei, Fisch und Fleisch sowie verarbeitete Fleischwaren (Schinken, Speck, Wurst usw.) sollen nicht auf dem Speiseplan stehen. Meiden Sie ganze oder grob gehackte Nüsse und Erdnüsse: Diese können eingeatmet werden und tief in die Lunge geraten. In geriebener Form sind sie kein Problem.

Ab wann darf mein Kind glutenhaltige Getreideprodukte (Nudeln, Brot) essen?

Ab wann darf mein Kind glutenhaltige Getreideprodukte (Nudeln, Brot) essen?

Einige Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Grünkern und Khorasan Weizen (Kamut®) enthalten einen Eiweißbestandteil (das sogenannte Gluten), welcher eine Unverträglichkeit, die „Zöliakie“ auslösen kann. Um dieser Krankheit vorzubeugen wird der Kontakt mit kleinen Mengen dieses Eiweißbausteins nicht vor dem Beginn des 5. Monats empfohlen. Am Anfang sollten pro Tag nicht mehr als 7 g glutenhaltige Getreideprodukte (wie Nudeln, Brot, …) gegeben werden.

Im Alltag funktioniert die Gluteneinführung so, indem Sie zum Beispiel pro Tag eine halbe Scheibe zuckerfreien Zwieback, ein Stückchen Brot (10 g), 1 Esslöffel Flocken, 1 gehäuften Teelöffel Grieß oder 1 Esslöffel gekochter Teigwaren geben. Wenn das Kind das glutenhaltige Getreide verträgt, kann die Menge schrittweise erhöht werden. Für glutenfreie Getreidesorten wie Hirse, Buchweizen, Reis und Mais, besteht keine derartige Mengenbeschränkung und diese Sorten eignen sich alternativ, während der Zeit der Gluteneinführung und darüber hinaus, für die Zubereitung eines Getreidebreis.

Treten bei Ihrem Kind Symptome wie Durchfall, Bauchweh, Wachstumsstörung, blasse Haut, übelriechender Stuhl, nach Einführung von glutenhaltigem Getreide auf, dann klären Sie mit einem/er Facharzt/ärztin ab, ob möglicherweise eine Unverträglichkeit vorliegt. 

Ab wann darf Rohkost gegeben werden?

Ab wann darf Rohkost gegeben werden?

Rohkost darf grundsätzlich ab Beikostbeginn gegeben werden, vorausgesetzt es wird auf die passende Konsistenz geachtet. Der Übergang von flüssiger Nahrung (Muttermilch bzw. Pre-Nahrung) zur Beikost sollte behutsam passieren. Als erste feste Nahrung eignen sich fein pürierte Lebensmittel, damit sich das Kind langsam an die neue Konsistenz gewöhnen kann. Um Lebensmittel mit fester Textur (z.B. Karotte, Fenchel) pürieren zu können, müssen sie zuerst gekocht werden. Andere Lebensmittel (z.B. Apfel oder Banane) können auch roh fein zerkleinert werden. Bei jedem neuen Lebensmittel sollte auf die individuelle Verträglichkeit geachtet werden.

Darf mein Kind auch von Beginn an Finger-Food essen?

Darf mein Kind auch von Beginn an Finger-Food essen?

Manche Kinder akzeptieren keinen feinen Brei, sondern haben es lieber z.B. an gedünstetem Brokkoli zu knabbern bzw. einem rohen Apfel zu schaben. Umgekehrt ist es für viele Kinder eine Herausforderung, einen pürierten Brei mit kleinen groben Stücken zu essen. Wir empfehlen auf die individuellen Vorlieben des Kindes einzugehen. Bieten Sie Brei und Finger Food an, das Kind soll selbst entscheiden, was es bevorzugt. Berücksichtigen Sie dabei die Entwicklung des Kindes und beobachten Sie, wie es auf die unterschiedlichen Konsistenzen reagiert.

Dürfen kalt gepresste Öle für die Zubereitung von Beikost verwendet werden?

Dürfen kalt gepresste Öle für die Zubereitung von Beikost verwendet werden?

Kalt gepresste Öle dürfen für die Zubereitung von Beikost verwendet werden. Langkettige ungesättigte Fettsäuren (so genannte Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren) sind für die Entwicklung Ihres Kindes wichtig. Sie fördern die motorischen Fähigkeiten, sorgen für eine gute Entwicklung des Sehsinnes und tragen zu einer besseren Entwicklung des Gehirns bei. Fügen Sie daher der Beikost geringe Mengen an pflanzlichen Ölen (1 - 2 Teelöffel pro 100 Gramm Brei) zu. Bei Fertigbreien achten Sie darauf, ob Öl als Zutat bereits enthalten ist. Die Information finden Sie am Etikett. Falls Öl als Zutat enthalten ist, dann ist ein weiteres Zutun nicht mehr nötig. Die Pflanzenöle Lein-, Raps-, Walnuss-, Soja-, Weizenkeim- und Olivenöl sind sehr gut geeignet.

Ist der Säugling ausreichend mit Jod versorgt, wenn kein Speisesalz verwendet wird?

Ist der Säugling ausreichend mit Jod versorgt, wenn kein Speisesalz verwendet wird?

Zur ausreichenden Jodversorgung des Babys tragen Muttermilch bzw. Säuglingsanfangsnahrung und die regelmäßige Gabe von Meeresfisch mit der Beikost bei. Die Jodversorgung stillender Mütter wird über jodiertes Speisesalz sowie damit hergestellte Produkte und Meeresfischkonsum verbessert. Eine ergänzende Einnahme von jodhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln der stillenden Mutter zur Sicherstellung des erhöhten Jodbedarfs sollte mit der Ärztin/dem Arzt besprochen werden. Bei Schwangeren und Stillenden ist eine ausreichende Jodversorgung essenziell, um einem Jodmangel bei Mutter und Kind vorzubeugen.

Verwenden Sie im gesamten ersten Lebensjahr kein Salz oder jodiertes Speisesalz für die Zubereitung von Beikost.

Mein Kind isst keine Beikost mehr.

Mein Kind isst keine Beikost mehr.

Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Ihr Kind den Brei nicht isst. Probleme wie Appetitschwankungen oder eine Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel können im Säuglingsalter häufig vorkommen. Gründe können unter anderem die Umstellung an die neue Fütterungsweise, neue Geschmacksrichtungen und neue Texturen/Konsistenzen sein.

Folgende Tipps können bei der Nahrungsaufnahme helfen:

  • Fördern Sie die aktive Beteiligung Ihres Kindes an der Nahrungsaufnahme.
  • Gemeinsames Essen im Rahmen der Familie.
  • Klare Trennung von Ess- und Spielphasen.
  • Vermeiden von Ablenkung, Druck, Forcierung oder Zwang.
  • Bieten Sie Ihrem Kind erst Nahrung an, wenn es Interesse/Bereitschaft zu essen, zeigt.

Bei länger andauernden Problemen (mehr als 4 Wochen) bei der Nahrungsaufnahme oder Veränderungen wie Gewichtsverlust und Entwicklungsstopp, sollten Sie eine/n Ärztin/Arzt oder eine/n fachkundige/n Berater/in aufsuchen.

Wie lange darf ich die frisch gekochte Beikost warmhalten, wenn das Kind schläft?

Wie lange darf ich die frisch gekochte Beikost warmhalten, wenn das Kind schläft?

Halten Sie warme Speisen bei Temperaturen von über +65°C heiß oder kühlen Sie diese innerhalb von wenigen Stunden auf unter +7°C ab. Sie können größere Speisemengen dafür in mehrere flache Schalen füllen. Grundsätzlich gilt, dass Speisen so kurz wie möglich heiß gehalten werden sollten. Falls die zubereitete Beikost länger stehen bleibt, empfiehlt es sich vor dem Verzehr den Brei nochmals zu erhitzen. Ein fertiger Brei sollte jedoch nur einmal wieder aufgewärmt werden. Ansonsten bereiten Sie den Brei frisch zu.

Darf ein Säugling Spinat essen?

Darf ein Säugling Spinat essen?

Spinat kann als Beikost gegeben werden, jedoch nicht mehr als eine Portion pro Tag. Spinat kann Nitrat enthalten. Vor allem für Säuglinge ist in den ersten Lebensmonaten eine hohe Nitrat- bzw. Nitritaufnahme gefährlich, da es dadurch zu einer sogenannten Methämoglobinämie („Blausucht“, eine Unterversorgung des Blutes mit Sauerstoff) kommen kann.

Um jegliches gesundheitliche Risiko auszuschließen, sollten Säuglinge nicht mehr als eine Spinatmahlzeit pro Tag verzehren.

Was mache ich, wenn im Urlaub das Leitungswasser keine Trinkqualität hat?

Was mache ich, wenn im Urlaub das Leitungswasser keine Trinkqualität hat?

Das ideale Getränk für Säuglinge ist Trinkwasser. Wenn im Urlaubsland das Leitungswasser keine Trinkwasserqualität hat und auch kein abgefülltes Wasser mit der Auslobung "Für die Säuglingsernährung geeignet" zur Verfügung steht, dann sollte beim Kauf von Trinkwasser auf mindestens folgende zwei Punkte geachtet werden:

  • Nitratgehalt von maximal 10 mg pro Liter 
  • Kein Zusatz von Kohlensäure (bei Bedarf die Kohlensäure durch Erhitzen austreiben)

Sollte bei der Selbstherstellung von Beikost dem Brei Fruchtsaft zugefügt werden?

Sollte bei der Selbstherstellung von Beikost dem Brei Fruchtsaft zugefügt werden?

Die Aufnahme von Eisen aus einer Mahlzeit wird durch das kombinieren mit Vitamin C-reichem Gemüse und Obst, wie beispielsweise Brokkoli oder Beeren verbessert. Fruchtsäfte enthalten ebenfalls Vitamin C, allerdings haben gekaufte Säfte häufig Zucker zugesetzt. Ebenso ist der Vitamin C-Gehalt von Säften im Vergleich zu Vitamin C-reichem Gemüse und Obst geringer. Bevorzugen Sie, Vitamin C-reiche Gemüse (Brokkoli, Paprika, …) und Obstsorten (Apfel, Beeren, …) in Kombination mit eisenreichen Lebensmitteln (rotes Fleisch, Getreide, Hülsenfrüchte) zu geben.

LebensmittelVitamin C [mg/100g]
Apfelsaft1,4
Orangensaft41,5
Erdbeere57,0
Brokkoli74,0

Eine ausreichende Zufuhr an Eisen ist im Säuglingsalter besonders wichtig. Unter anderem fördert Eisen die Entwicklung des Sehens, begünstigt die motorischen Fähigkeiten und trägt dazu bei, dass sich das Gehirn besser entwickelt.

Ab wann darf ich Kuhmilch als Beikost geben?

Ab wann darf ich Kuhmilch als Beikost geben?

Vor dem sechsten Lebensmonat soll gänzlich auf Kuhmilch verzichtet werden. Ab dem sechsten Lebensmonat kann Kuhmilch in kleinen Mengen von 100 bis 200 ml pro Tag (langsam ansteigend) zur Zubereitung eines Milch-Getreide-Breis verwendet werden. Mit Kuhmilch zubereiteter Brei soll nur einmal täglich gefüttert werden und idealerweise nicht mit einer Fleischmahlzeit kombiniert werden. Als Getränk ist Kuhmilch im ersten Lebensjahr ungeeignet.

Dürfen Sojaprodukte im 1. Lebensjahr gegeben werden?

Dürfen Sojaprodukte im 1. Lebensjahr gegeben werden?

Soja ist nährstoffreich und enthält hochwertiges pflanzliches Eiweiß. In Soja sind jedoch auch unerwünschte Pflanzeninhaltsstoffe enthalten, deshalb sollten Säuglingsnahrungen mit Soja-Eiweiß nur bei besonderen medizinischen Gründen und auf ausdrücklichen Rat des Kinderarztes/der Kinderärztin verwendet werden. Gegen die Verwendung von üblichen Mengen an Sojaprodukten (Flocken, Tofu) für die Beikost, beispielsweise als Eiweißquelle, gibt es keine Einwände. Wichtig ist, bei der Auswahl darauf zu achten, dass keine zusätzlichen Gewürze (Chili, Salz) enthalten sind. Für eine ausreichende Nährstoff- und Energieversorgung ist eine große Vielfalt an Lebensmitteln mit hohem Nährstoffgehalt wichtig.

Selber kochen oder Gläschenkost?

Selber kochen oder Gläschenkost?

Beides ist in Ordnung. Je nach Vorliebe und praktischer Handhabung kann selbst gekocht werden oder Brei aus dem Gläschen verwendet werden. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, es gibt keinen klaren Favoriten, jeder muss für sich selbst entscheiden was am besten umsetzbar und in den Alltag gut integrierbar ist.

Selber kochenGläschenkost
 + frisch + hoher Hygienestandard
 + Zutaten können selbst gewählt werden + niedrige Schadstoffbelastung
 + große Vielfalt + zeitsparend
 + alle Zutaten sind bekannt + praktisch für unterwegs
 + kostengünstiger + Vitamin- und Mineralstoffgehalt bis zum Ende der Haltbarkeit gegeben
 - Hygiene beim Zubereiten ist erforderlich - Salz und Zucker können zugesetzt sein
 - Vitaminverlust bei unsachgemäßer Zubereitung - teuer

Ich habe eine Allergie, muss mein Kind deshalb bestimmte Lebensmittel im ersten Lebensjahr meiden?

Ich habe eine Allergie, muss mein Kind deshalb bestimmte Lebensmittel im ersten Lebensjahr meiden?

Auf Lebensmittel, die häufig Allergien auslösen (z.B. Hühnerei, Nüsse, Soja, Erdnuss), muss ein allergiegefährdetes Baby nicht verzichten. Die Empfehlungen für die Beikost gelten uneingeschränkt auch für Risikokinder.


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