Häufig gestellte Fragen zur Stillzeit

Hier finden Sie häufig gestellte Fragen inkl. Antworten zum Thema Stillen und zur Ernährung in der Stillzeit.

Weitere Informationen zur Ernährung in der Stillzeit gibt es für Sie im Bereich Richtig essen für Schwangere und Stillende.

Wie lange soll ich idealerweise Stillen?

Wie lange soll ich idealerweise Stillen?

Ausschließlich Stillen ist die optimale Ernährung für Babys in den ersten Lebensmonaten.

Um das 6. Lebensmonat ist Muttermilch alleine nicht mehr ausreichend und muss durch Beikost ergänzt werden. Ein Weiterstillen während der Beikosteinführung ist unbedingt von Vorteil. Stillen Sie so lange weiter, so lange Sie und Ihr Baby dies möchten, auch bis ins zweite Lebensjahr und darüber hinaus.

Bekommt mein Baby Blähungen, wenn ich Kraut und Kohlgemüse esse?

Bekommt mein Baby Blähungen, wenn ich Kraut und Kohlgemüse esse?

Viele Babys leiden in den ersten Monaten unter Blähungen. Die Ursachen hierfür können sehr vielfältig sein. Manche Mütter berichten von Blähungen beim Baby, nachdem sie bestimmte Nahrungsmittel gegessen haben. Wissenschaftlich ist dieser Zusammenhang aber nicht belegt. Stillende sollten daher nicht allein aus Vorsichtsgründen auf bestimmte Nahrungsmittel (vor allem bestimmte Obst- und Gemüsesorten) verzichten, da diese wertvolle Inhaltsstoffe liefern.

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Baby auf ein bestimmtes Lebensmittel, das Sie gegessen haben, mit Unverträglichkeitserscheinungen reagiert, können Sie dieses versuchsweise weglassen und die Reaktion Ihres Babys in den darauffolgenden 24 Stunden beobachten.

Wie viel soll ich trinken?

Wie viel soll ich trinken?

Stillende Frauen sollten ihrem Empfinden nach regelmäßig und ausreichend trinken. Ideale Durstlöscher sind Wasser und Mineralwasser, sowie ungesüßte Früchtetees und stark verdünnte 100%-ige Obst- und Gemüsesäfte.

Tipp: Es ist hilfreich, zu jedem Stillen, auch in der Nacht, ein Getränk bereitzustellen.

Müssen Stillende, genauso wie während der Schwangerschaft auf Sushi, Beef Tatar, Tiramisu und Co verzichten?

Müssen Stillende, genauso wie während der Schwangerschaft auf Sushi, Beef Tatar, Tiramisu und Co verzichten?

So strenge Verbote wie für Schwangere gibt es für Stillende nicht mehr. Es gibt keine eindeutigen Belege, dass durch Lebensmittel aufgenommene Krankheitserreger über die Muttermilch an das Kind abgegeben werden. Der Verzehr roher tierischer Lebensmittel kann jedoch generell zu Infektionskrankheiten führen, die für stillende Mütter sehr belastend sein können. Zudem besteht die Möglichkeit, das Baby über direkten Kontakt anzustecken.
Um das Risiko von Lebensmittelinfektionen zu minimieren, ist es ratsam, Fleisch, Geflügel, Fisch, Meeresfrüchte, Rohmilch und Eier vor dem Verzehr gut zu erhitzen. Ausreichendes Erhitzen ist eine sichere Methode, um Krankheitserreger abzutöten. Speisen sollten auch im Inneren vollständig durchgegart sein. Auf eine sorgfältige Küchenhygiene ist zu achten.

Kann ich durch meine Ernährung die Zusammensetzung der Muttermilch beeinflussen?

Kann ich durch meine Ernährung die Zusammensetzung der Muttermilch beeinflussen?

Je nachdem was die stillende Mutter isst, können manche Nährstoffe einen höheren Anteil in der Muttermilch haben. Vor allem einige wasserlösliche Vitamine (z. B. B-Vitamine) und Vitamin D sowie Omega-3-Fettsäuren sind durch die Ernährung beinflussbar.

Auch der Geschmack und der Geruch der Muttermilch ändern sich, je nachdem was in der Stillzeit gegessen wird.

Achtung! Alkohol, Koffein und Nikotin gehen ebenso in die Müttermilch über. Stillende sollten daher in der Stillzeit auf Alkohol und Nikotin am besten verzichten und koffeinhaltige Getränke nur in Maßen konsumieren.

Stimmt es, dass ein Gläschen Sekt die Milchproduktion fördert?

Stimmt es, dass ein Gläschen Sekt die Milchproduktion fördert?

Nein, alkoholische Getränke regen die Milchbildung nicht an, sondern verringern sie möglicherweise sogar. Da Alkohol in die Muttermilch übergeht, sollte auf Alkohol während der Stillzeit am besten verzichtet werden. Dies gilt insbesondere für die Zeit, in der das Baby ausschließlich gestillt (nur Muttermilch) bekommt. Falls Sie bei besonderen Anlässen ein kleines Glas Wein, Bier oder Sekt konsumieren, trinken Sie dieses, nachdem Sie Ihr Baby gestillt haben.

Darf ich in der Stillzeit Kaffee oder koffeinhaltigen Tee trinken?

Darf ich in der Stillzeit Kaffee oder koffeinhaltigen Tee trinken?

In Maßen genossen sind koffeinhaltige Getränke erlaubt. Bis zu 2 – 3 Tassen Kaffee oder 4 Tassen schwarzer/grüner Tee werden im Allgemeinen gut vertragen. Einige Babys reagieren aber sensibler als andere. Daher sollte auf die Reaktion des Babys geachtet werden. Wenn bei Babys nach der mütterlichen Koffeinzufuhr eine anregende Wirkung festgestellt wird bzw. das Baby unruhig reagiert, sollten Sie die Menge reduzieren.

Gibt es Lebensmittel, die die Milchbildung fördern?

Gibt es Lebensmittel, die die Milchbildung fördern?

Es gibt keinen Nachweis, dass spezielle Nahrungsmittel die Milchbildung fördern. Prinzipiell gilt: je öfter das Baby gestillt wird, desto mehr Milch wird auch gebildet.

Darf ich in der Stillzeit abnehmen?

Darf ich in der Stillzeit abnehmen?

Es ist ganz normal, dass Sie in der Stillzeit wieder Gewicht verlieren. Wichtig ist allerdings, dass die Gewichtsabnahme nicht zu schnell passiert, indem Sie einseitige Diäten durchführen oder bewusst nur wenig essen. Wird zu rasch Gewicht verloren, kann es sein, dass Sie sich müde und erschöpft fühlen. Unter anderem kann auch die Milchbildung darunter leiden. Alles was während der Schwangerschaft zugenommen wurde, kann in der Stillzeit auch wieder abgenommen werden.

Wie sicher ist es, wenn ich Muttermilch über private Stellen (z.B. über private Online-Portale, andere soziale Netzwerke) beziehe?

Wie sicher ist es, wenn ich Muttermilch über private Stellen (z.B. über private Online-Portale, andere soziale Netzwerke) beziehe?

Stillen ist das Beste für das Kind. Muttermilch enthält alle nötigen Nährstoffe in der richtigen Menge und Zusammensetzung, ist leicht verdaulich und passt sich den Bedürfnissen des Babys während der Entwicklung an.

Vor dem persönlichen Austausch bzw. dem privaten Kauf von Muttermilch über das Internet oder soziale Netzwerke (wie z.B. Facebook) ist aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen aber dringend abzuraten, da die Muttermilch in der Regel nicht untersucht wird.

Es besteht die Gefahr, dass der hygienische Umgang mit Muttermilch (z. B. beim Abpumpen/Ausdrücken mit der Hand, Milchsammeln, Kühlen, Aufbewahren und Transportieren) unsachgemäß war. Außerdem kann nicht ausgeschlossen werden, dass Infektionen der Mutter über die Muttermilch übertragen werden. Zudem können Nikotinabbaustoffe und andere Tabakbestandteile, sowie Alkohol und Wirkstoffe aus Medikamenten in die Muttermilch übergehen und vom Kind aufgenommen werden.

Anders ist die Situation bei offiziellen Frauenmilchsammelstellen, bei der die Muttermilch gesammelt, aufbereitet, überprüft und verteilt wird. In Österreich gibt es derzeit zwei Frauenmilchsammelstellen, eine in der Semmelweiß Frauenklinik der Krankenanstalt Rudolfstiftung in Wien und eine im Landeskrankenhaus – Universitätsklinikum Graz (Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz). Stillende Frauen können ihre überschüssige Milch an eine Frauenmilchsammelstelle weitergeben. Mit einer ärztlichen Verordnung kann kontrollierte und pasteurisierte Muttermilch von einer Frauenmilchsammelstelle bezogen werden.


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